New York City – eine Stadt wie kaum eine andere!
Der Central Park, die gelben Taxis, eine Skyline so weit das Auge reicht oder tausendundeins Museen – New York City wimmelt nur so von Wahrzeichen. Denn genau diese machen die Stadt zu einem so besonderen Ort!
Als einen Teil dieser Kulturmetropole darf sich auch das Solomon R. Guggenheim – Museum an der 5th Avenue in der Upper East Side von Manhattan bezeichnen.
I. Angaben zum Bauwerk
Das Solomon R. Guggenheim – Museum, auch häufig nur Das Guggenheim genannt, befindet sich direkt an der Ostseite des Central Parks und ist ein Museum für abstrakte Kunst. Seinen Namen erhält es durch die Solomon R. Guggenheim Foundation, die das Museum gründete. Das Guggenheim ist das älteste und bekannteste von fünf Museen der Stiftung weltweit.
Die Gründer der Solomon R. Guggenheim Foundation, der Kunstsammler Solomon R. Guggenheim und die deutsche Künstlerin Hilla von Rebay, bauten in den 1930er Jahren durch Europa-Reisen eine Sammlung moderner Kunst auf. Im Jahr 1943 beauftragte die Stiftung den Architekten Frank Lloyd Wright mit dem Bau eines Museumsgebäudes. Dabei schrieb Hilla von Rebay in einem Brief an Frank Lloyd Wright:
„Ich brauche einen Kämpfer, einen Liebhaber des Raumes, einen Agitator, einen Prüfer und weisen Mann … Ich möchte einen Tempel des Geistes, ein Monument“
Jennifer Fandel: Frank Lloyd Wright, Creative Education (2005), S. 21; via Wikipedia
Genau das setzte Wright mit seiner Gestaltung des Guggenheims um. 1959 öffnete dieses seine Türen für die Öffentlichkeit. Mit zwei dauerhaften und vielen temporären Ausstellungen begeistert das Guggenheim nun täglich etliche Besucher.
Die Grundform des Guggenheim – Museums bilden zwei Rotunden, wie auf dem rechts abgebildeten Grundriss deutlich zu erkennen ist.
Die kleine Rotunde, die außerdem mit einem rechteckigen Turm verbunden ist, wurde früher zu administrativen Zwecken genutzt, ist heute aber auch als Museums – Shop für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die große Rotunde bildet mit ihrem spiralförmigen Aufbau das Herzstück des Museums. Durch leicht steigende Rampen windet sich das Gebäude um ein Atrium im Inneren. Da die oberen Ringe der Spirale breiter sind als die unteren entsteht eine außergewöhnliche Trichterform.
Das Gebäude besteht aus Beton, der sowohl innen als auch außen mit einer weißen Farbe versehen ist.
Das Zentrum des Museums ist ein imposantes Glasdach, das mit einem Durchmesser von 17m als natürliche Lichtquelle dient. Außerdem fehlt beim Guggenheim eine strikte Raumaufteilung, da die an den Wänden der Spirale angebrachten Kunstwerke lediglich von halboffenen Wänden getrennt werden.
Durch einen Fahrstuhl und ein dreieckiges Treppenhaus gelangt der Besucher auf die oberste Etage.
II. Frank Lloyd Wright und die Moderne
Die Architekturepoche der Modernen lässt sich ca. zwischen 1910 und 1960 datieren und fasst verschiedene Architekturstile dieser Zeit zusammen. Die technische, damals neue, Grundlage der Modernen ist die Verwendung der Baumaterialien Spannbeton, Stahl und Glas, was sich auch im Guggenheim wiederfindet. Zu den zentralen Merkmalen der Epoche zählen der Betonbau, eine ästhetische Schlichtheit und eine strikte Formgebung, wobei geschwungene Formen im Vordergrund stehen und auf Orthogonalität verzichtet wird.
Die drei wichtigsten Prinzipien der Modernen wurden von verschiedenen Architekten zusammengefasst:
„form follows function“ – Louis Sullivan
„less is more“ – Ludwig Mies van der Rohe
Zusammenhang von Ornamenten und Verbrechen – Adolf Loos
Eine bedeutsame Strömung der Modernen ist die organische Bauweise, wobei die Harmonie zwischen Bauwerk und Landschaft eine wichtige Rolle spielt. Ein Begründer dieser Strömung ist unter anderem Frank Lloyd Wright.
Der US – amerikanische Architekt gehört zu den bedeutendsten Architekten der Klassichen Modernen. Zu seinen Grundsätzen zählt das Verschmelzen von Bauwerk und Natur. Allerdings stimmte er einem der Prinzipien der Modernen nicht zu. So war er der Auffassung, dass die Form nicht der Funktion folgen sollte, sondern dass Form und Funktion eins waren. Zu seinen bekanntesten Werken gehört außerdem das Gebäude Fallingwater. http://art.stein.schule/haus-kaufmann-fallingwater-frank-lloyd-wright/
III. Funktion des Bauwerks
Wright folgt während der Gestaltung des Guggenheims stets seinen Prinzipien.
Somit spiegelt schon der Standort des Museums am Central Park den Naturbezug wider. Zudem dominieren unterschiedliche Formen wie Rotunden, ein dreieckiges Treppenhaus oder die Spirale das Aussehen des Gebäudes und stimmen mit den Grundsätzen der Modernen überein. Die Spirale steht hierbei für organische Prozesse und für den Kreislauf der Natur.
Der Rundgang durch das Museum beginnt oben im Gebäude. Die Besucher fahren mit dem Fahrstuhl auf die oberste Etage. Der spiralförmige Aufbau führt diese kontrolliert durch die Ausstellung, sodass sie einer forgegebenen Laufrichtung folgen. Die praktische Funktion des Gebäudes als Museum wird hier besonders angesprochen. Durch die Größe des Atriums und die halboffenen Ausstellungsraüme wirkt das Museum sehr offen, was dem Besucher vom Beginn des Rundgangs einen weitreichenden Überblick über alle Etagen und Kunstwerke ermöglicht. Außerdem sehen sich die Besucher auch gegenseitig, was eine Verbundenheit zwischen ihnen aufbaut.
Die leicht abfallenden Wände des Guggenheim – Museums bewirken eine bessere Beleuchtung und Betrachtung der angebrachten Kunstwerke. Ein weiteres Merkmal der Wände ist ihre weiße Farbe, wodurch die Kunstwerke besser zum Vorschein kommen.
Das Glasdach als zentrales Element fungiert als großes Oberlicht, welches nicht nur das Museum sondern auch die Exponate beleuchtet. Es ist genauso wie die Etagen zitrusförmig aufgeteilt, was am rechten Bild deutlich wird. Dadurch erkennt man wiederrum den Naturbezug Wrights.
Das Guggenheim – Museum wird oft selbst als Kunstwerk betrachtet. So sieht man beim Eintreten in das Museum nicht zuerst die ausgestellten Kunstwerke, sondern das Gebäude selbst. Dabei sticht vor allem das Glasdach und die spiralförmige Rampe ins Auge. Außerdem ist es auch von außen als Kunstwerk zu betrachten. Es bildet einen klaren Kontrast zu den umliegenden grauen Block – Häusern New Yorks. Das Guggenheim Museum ist bereits von weitem erkennbar und einzigartig.
Wrights Konzept war es, die Plastizität organischer Strukturen in die Architektur zu übersetzen. Dabei blieb er seinen Grundsätzen und den Prinzipien der Modernen stets treu. Vor allem der Naturbezug wird auf unterschiedliche Weise im Museum mit einbezogen.
Eines lässt sich auf jeden Fall sagen – das Solomon R. Guggenheim – Museum in New York ist definitiv einen Besuch wert!
IV. Quellenverzeichnis
Autoren von Wikipedia. Forum für Architektur. Unter Architekturstile. Klassische Moderne. (letzter Zugriff am 11.12.2020 um 16.54 Uhr)
Kathrin. Innenleben Design, Block für Raumgestaltung und Positivität. Unter Architektur. (24.06.2016). Das Guggenheim in New York. (letzter Zugriff am 10.12.2020 um 9.08 Uhr)
Wikiarquitectura. Unter Gebäude. Guggenheim-Museum-New York. (letzer Zugriff am 11.12.2020 um 17.46 Uhr)
Website der Solomon R. Guggenheim Foundation. History. (letzter Zugriff am 10.12.2020 um 8.52 Uhr)
Der-organische-Architekt, Website über Frank Lloyd Wright. Biografie. (letzter Zugriff am 11.12.2020 um 18.33 Uhr)
Wohnblock der Schultheiss Wohnbau AG. Unter Architektur- und Baustile. (16.04.2015
Julius1990 und andere Autoren. (zuletzt geändert am 9. Dezember 2020 um 13:32 Uhr). Wikipedia Eintrag: Solomon R. Guggenheim Museum. (letzter Zugriff am 11.12.2020 um 17.23 Uhr)
2A02:8071:AA3:5200:B47A:F30E:C6C0:8493 und andere Autoren. (zuletzt geändert am 7. Dezember 2020 um 16:48 Uhr. Wikipedia Eintrag: Frank Lloyd Wright. (letzter Zugriff am 11.12.2020 um 17.17 Uhr)
Lernhelfer der Duden Learnattack GmbH. Unter Kunst – Architektur – Architektur des 20. Jahrhunderts – Moderne. Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur. ( letzter Zugriff am 10.12.2020 um 9.16 Uhr)